Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt, übermüde und
überglücklich, verliebt in dieses kleine Wesen und wehmütig wegen dem
leeren Bauch. Nah am Wasser gebaut, dauerhungrig, dauergereizt,
dauerhappy. Noch ganz in mich gekehrt, mit Muskelkater von der Geburt
und durchgeschwitzten Shirts durch die Hormonumstellung. Mit Unterhosen
in XL für die Riesenbinden und mit Kühlpacks und Stilleinlagen überall
um mich herum verteilt. Mit Taschentüchern für die Freudentränen und
Spucktüchern für die Milch, die an der nichtgestillten Seite immer mit
läuft. Rückenschmerzen durch die schlechte Haltung beim Dauerstillen,
dafür das magische Strahlen in den Augen, die übersprudeln vor
Dankbarkeit, Glück und Ehrfurcht.
Wochenbett.
Fernab von Bildern,
die uns in den sozialen Medien gezeigt werden und uns unter Druck
setzen, wie wir Mamas nach den Strapazen (auch wenn Sie noch so
schmerzarm war) angeblich zu sein haben. Weit entfernt davon,
rauszugehen, Besuch zu bewirten, mich um den Haushalt zu kümmern, weit
entfernt davon, mein Baby aus den Händen geben zu wollen, weit entfernt
davon, die Geburt verarbeitet zu haben, geschweige denn, darüber in
allen Einzelheiten sprechen zu wollen. Was zählt sind Mama und Baby.
Mama, Baby, Papa, eventuell Geschwister. Familie. Eine neue Einheit, die
zusammenfinden muss. Eine kleine, verrückte, schöne, anstrengende,
besondere Phase. Das vierte Trimester, das Wochenbett.
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